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Fünf Menschen stehen im Freien auf Lehmboden. Im Hintergrund stehen Bäume. Ein Mann erklärt den anderen Personen etwas.Fünf Menschen stehen im Freien auf Lehmboden. Im Hintergrund stehen Bäume. Ein Mann erklärt den anderen Personen etwas.

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  • Norddeutschland und Dänemark 

Auf den Spuren der Inklusion in Norddeutschland und Dänemark

von Frauke Koch, Tobias Polsfuß

In unserem aktuellen Projekt „ENABLE – Empowering New Abilities for Better Learning and Employment” gehen wir der Inklusion in Norddeutschland und Dänemark auf den Grund. Dabei beleuchten wir, welche innovativen Ansätze in einem dreijährigen Projekt zwischen beiden Ländern übertragen werden könnten. Im Herbst 2023 fanden erste Vor-Ort-Besuche bei Projektpartnern auf beiden Seiten der Grenze statt.
 

Entdeckungstour in Dänemark

Die erste Station unserer dänischen Tour im Oktober war die Egmont Højskole, eine inklusive Hochschule, an der junge Menschen Ausbildungs- und Arbeitsperspektiven für ihre Zukunft entwickeln können. Schüler:innen mit Behinderung werden hier individuell im Rahmen ihrer Bedürfnisse von ihren Mitschüler:innen ohne Behinderung in allen Lebens- und Lernbereichen unterstützt. Dieses Modell erinnerte sehr an das Zusammenleben in einer inklusiven Wohngemeinschaft, nur dass hier eine inklusive Wohn- und Bildungsgemeinschaft gelebt wird. 

Am nächsten Tag traf sich die Gruppe auf einem Hof der Gemeinschaft Østagergård, die ein Ort für Leben, Arbeiten und Ausbildung für Menschen mit Behinderung ist. Hier leben und arbeiten vor allem Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung. Neben den Eindrücken, die vor Ort gesammelt werden konnten, diskutierte die Gruppe über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der dänischen und deutschen Eingliederungshilfe und tauschte sich über die Bildungs-, Ausbildungs-, Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten aus, die Menschen mit Behinderung in der Projekt-Region haben.
 

Entdeckungstour in Norddeutschland

Im November fand ein weiteres Treffen der Projektgruppe statt: Diesmal kamen alle Mitglieder in Norddeutschland zusammen. Den ersten Tag besuchten wir die Hofgemeinschaft Weide-Hardebek, neben WOHN:SINN e.V. der zweite deutsche Projektpartner im ENABLE-Projekt. Die Hofgemeinschaft begreift sich als Lebens und Arbeitsgemeinschaft auf der Grundlage einer biodynamisch geführten Landwirtschaft. Hier werden sowohl Wohn- als auch Arbeitsplätze im Rahmen der Eingliederungshilfe angeboten. Neben dem Kennenlernen der Hofgemeinschaft und der Arbeits- und Lebensweise auf den Höfen wurde über das deutsche Eingliederungshilfesystem und die aktuelle Umsetzung des BTHGs informiert.  

Am folgenden Tag lag der Fokus auf innovativen inklusiven Bildungs- und Wohnmöglichkeiten. In den Räumen der Stiftung Drachensee in Kiel stellten zwei Fachkräfte des Instituts für Inklusive Bildung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die inklusive Arbeit der Bildungsfachkräfte am Institut vor. Außerdem lernten wir das neu gegründete Deutsche Inklusionszentrum kennen, das den Ansatz des Instituts verbreiten und weiterentwickeln soll. 

Wir von WOHN:SINN e.V. beteiligten uns mit einem Input zu den unterschiedlichen Wohnangeboten für Menschen mit Behinderung und stellten die Praxis des inklusiven Wohnens vor. Abschließend berichteten die beiden WOHN:SINN-Mitglieder und regionalen Netzwerkpartner des ENABLE-Projektes Wohnen-wie-ich-will Kiel e.V. und Adelby 1 aus Flensburg von ihren gerade entstehenden inklusiven Wohnprojekten und den damit verbundenen Hürden, die es zu nehmen gilt.
 

Wie es weitergeht 

Voller Eindrücke und Ideen wird nun gemeinsam sondiert: Wie kann ein inklusives, Interreg-gefördertes Projekt gestaltet werden? Welche Protagonist:innen werden hierbei benötigt, welche Perspektiven werden erarbeitet und welche Ziele werden verfolgt? Kurz: wo soll die Reise hingehen? Wobei das eigentlich klar ist: in den Süden Dänemarks und den Norden Schleswig-Holsteins, wo über die Grenze hinweg Menschen miteinander in den Austausch gebracht werden und voneinander lernen.  

 

Impressionen aus dem Projekt:

Projektbeteiligte besichtigen eine Backstube. Der Backer spricht, neben ihm steht sein Lehrling. Er hat das Downsyndrom.