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Wer eine große Wohngemeinschaft plant und rollstuhlgerechten Wohnraum sucht, denkt vermutlich über einen Neubau nach. Aus gutem Grund: Sehr große und noch dazu barrierefreie Wohnungen sind im Mietmarkt kaum zu finden. Doch wie kommt man an ein geeignetes Grundstück? Und wie findet man einen guten Investor, der die Ideen in Stein meißelt? Dies lesen Sie im folgenden Artikel.
Bevor Sie sich auf die Suche nach einem Grundstück und Bauherren machen, sollten Sie eine Vorstellung davon haben, wer in dem Neubau später leben wird und welchen Bedarf an Unterstützung die Menschen mit Hilfebedarf in etwa haben. Dies muss nicht für alle späteren Bewohner:innen feststehen. Das Haus sollte aber für die Kerngruppe gedacht und gebaut werden – eine einmalige Gelegenheit! Andere werden später hinzukommen und sich über ein barrierefreies Haus und ein tolles Konzept freuen!
Mit einem Neubau lassen sich viele Wünsche realisieren, die im Bestand undenkbar sind: großzügige Clusterwohnungen und andere große Wohngemeinschaften, Barrierefreiheit auf allen Etagen, rollstuhlgerechte Appartements, ein großer Gemeinschaftsbereich, ein Sinnesgarten, genügend überdachte Stellplätze für Fahrräder und Rollfiets. Es gibt aber auch Grenzen. Diese liegen vielfach im finanziellen Bereich und natürlich beim (kleinen) Angebot von Grundstücken.
In jedem Fall bietet ein Neubau deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten als eine Mietwohnung oder ein Mietshaus. Ein Neubau bedeutet jedoch auch ein Vielfaches an ehrenamtlicher Arbeit, Verantwortung, ggfs. finanziellem Risiko und in jedem Fall zeitlicher Ausdauer: Es braucht erfahrungsgemäß mindestens 3 Jahre vom Kauf des Grundstückes bis zum Bezug des Hauses. Dies kann jedoch auch ein Vorteil sein, denn gerade bei größeren Projekten muss viel im Vorfeld organisiert werden, sodass eine längere Zeitschiene sinnvoll sein kann.
Bevor Sie sich auf die Suche nach einem Grundstück machen, ist es sinnvoll diese Fragen zu klären:
Ein Baugrundstück zu finden ist vor allem in Großstädten eine echte Herausforderung. Sie suchen sozusagen die Nadel im Heuhaufen. Etwas leichter gestaltete es sich in ländlichen Regionen und Randgebieten von Großstädten. Falls Sie aufs „Grüne” ausweichen können oder dies sowieso bevorzugen, haben Sie es deutlich leichter und können vermutlich sogar aus verschiedenen Baugrundstücken auswählen.
Hier einige Tipps für Ihre Grundstückssuche:
Wer nicht selbst viel Geld in die Hand nehmen möchte, muss sich auf die Suche nach einem Bauherren machen. Hier unterscheiden wir zwischen Bestand haltenden Investoren – also solchen, die langfristig die Immobilie behalten und vermieten – und Investoren, die die Immobilie direkt nach dem Bau oder nach einigen Jahren gesamt oder wohnungsweise verkaufen.
Geeignete Investoren für inklusive Wohnformen sind insbesondere (aber nicht ausschließlich):
Immer wieder gibt es auch Eltern, die sich dazu entscheiden, selbst zu bauen oder zum Beispiel ihr Einfamilienhaus für die inklusive Wohnform umzubauen. Manche planen und realisieren sogar große Quartiersprojekte oder gründen selbst eine Genossenschaft. Auch das kann ein guter Weg sein. Wenn Sie keine Bauerfahrung haben, sollten Sie sich unbedingt im Vorfeld beraten lassen. Es gibt vieles zu beachten – und viele Varianten, wie ein solches Vorhaben in die Tat umgesetzt werden kann.
Eine gute und empfehlenswerte Möglichkeit ist, sich Neubauvorhaben anzuschließen. Oft haben Bauträger die Auflage, unter anderem soziale Projekte zu realisieren und geförderten Wohnraum zu schaffen. Mit einem guten Basiskonzept und Ihrem Engagement können Sie Bauträger davon überzeugen, inklusives Wohnen mit in das geplante Vorhaben aufzunehmen. Von Vorteil ist, wenn Sie gemeinsam mit dem Bauträger in eine Planungsphase gehen, sodass eine tragfähige Partnerschaft entstehen kann, die den Wünschen und Vorstellungen aller Seiten gerecht wird. Ein Kooperationsvertrag kann die gemeinsame Zukunft besiegeln schon bevor Mietverträge unterzeichnet werden. Einige inklusive Wohnformen sind auf diese Art und Weise entstanden!