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Drei junge Frauen stehen vor einer Wand. Sie halten selbstgebastelte Schilder mit "Inklusion" und "Selbstbestimmung" in der Hand. An der Wand weitere Schlagworte wie "Ort des Zusammenlebens".
Drei junge Frauen stehen vor einer Wand. Sie halten selbstgebastelte Schilder mit "Inklusion" und "Selbstbestimmung" in der Hand. An der Wand weitere Schlagworte wie "Ort des Zusammenlebens".

Gründungsleitfaden

Öffentlichkeitsarbeit: Machen Sie auf sich aufmerksam!

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Sie möchten Mitstreiter für Ihr Projekt finden, Spenden akquirieren, suchen einen Investor – oder möchten ganz einfach sagen, dass es Ihre Initiative gibt? Machen Sie Ihr Wohnprojekt sichtbar! Wir zeigen Ihnen Strategien und Instrumente für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit (PR) und wie Sie professionell auftreten können. Auch zur Finanzierung haben wir einige Tipps für Sie. 

Erste Schritte

Mit Werbung und PR können Sie Informationen über Ihre Gruppe, Ihr Vorhaben und Ihre Wünsche vermitteln. Sie vermitteln aber auch, wie professionell Sie arbeiten, welche Werte Ihnen wichtig sind und welche Ziele Sie haben. Damit Sie mit Ihrer Botschaft die Richtigen bzw. das Richtige erreichen, ist es deshalb wichtig, dass Sie sich zum Start damit auseinandersetzen, wen Sie ansprechen möchten – die sogenannte Zielgruppe. Im zweiten Schritt definieren Sie die Ziele, die Sie mit Ihrer Werbung und Pressearbeit erreichen möchten. 

Empfehlenswert ist, wenn jemanden aus Ihrer Projektgruppe für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Er oder sie kann den Kontakt zur regionalen Presse aufbauen und die Berichterstattung über Ihr Wohnprojekt im Blick behalten. 

Einen roten Faden finden

Für eine gute Kommunikation ist es hilfreich, von Anfang an einen roten Faden zu erarbeiten. Dabei können Antworten auf die folgenden Fragen unterstützen:

  • Wer sind wir? Wie arbeiten wir?
  • Was sind unsere Hauptthemen und -ziele?
  • Was wollen wir mit unserem Projekt erreichen?
  • Was bedeutet unser Projekt für die Bewohner:innen?
  • Welchen Einfluss hat unser Wohnprojekt auf die Gesellschaft?
  • Warum ist unser Projekt entstanden, woher stammt die Idee?
  • Was ist das Neue und Innovative an unserem Projekt?

Immer wenn Sie eine Pressemitteilung herausgeben, eine Broschüre gestalten oder Präsentation erstellen, können Sie auf diese Antworten zurückgreifen und den Kern Ihrer Botschaft prägnant formulieren.

Gestaltung und Corporate Design

Eine einheitliche Gestaltung aller Werbemittel sorgt dafür, dass Ihre Gruppe, Ihr Projekt oder Ihr Verein direkt erkannt wird. Das sogenannte Corporate Design ist Ihr optisches Markenzeichen. Sämtliche Materialien und Instrumente wie Website, Broschüren, Visitenkarten und Präsentationen sollten von Anfang an im gleichen Look gestaltet sein. Dazu gehört auch ein eigenes Logo. Das Corporate Design hat in der Regel Bestand und wird erst nach einigen Jahren angepasst. Es lohnt sich deshalb, einen Profi mit der Gestaltung zu beauftragen. Dies kann ein Grafiker aus der Region sein oder eine kleine Werbeagentur. 

Wichtige Punkte bei der Erstellung eines Corporate Designs sind:

  • Erstellung und konsequente Verwendung eines Logos 
  • einheitliche Typografie (durchgehender Einsatz einer Schriftart)
  • Verwendung bestimmter Farben
  • wiederkehrende grafische Gestaltungselemente (z.B. in Präsentationen, Instagram-Posts…)

Überblick: Welche Instrumente gibt es?

Von Print bis Social Media - es gibt viele Wege, Ihr inklusives Wohnprojekt in Szene zu setzen. Wir geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Tools.

Website

Die Website Ihres Projekts ist das kommunikative Herzstück Ihres öffentlichen Auftritts. Dort können Sie Ihre Informationen präsentieren, unkompliziert auf den neuesten Stand bringen und immer wieder erweitern – anlog zum Wachstum Ihres Projekts oder Vereins. Eine Webseite muss getextet, gestaltet und programmiert werden. Die Entwicklung von Webseiten kann deshalb kostspielig sein – es gibt aber auch günstige Möglichkeiten. Hier ein paar Tipps: 

  • Texte selbst verfassen und von einem Profi überarbeiten lassen
  • Ein freier Webdesigner ist meist günstiger als eine Werbeagentur
  • Webseiten können selbst gestaltet werden mit „Homepage-Baukästen“ und Design-Vorlagen. Achten Sie darauf, dass Ihr Corporate-Design trotzdem sichtbar ist. 

Newsletter

Halten Sie Interessierte durch Newsletter auf dem Laufenden und zeigen Sie die Fortschritte Ihres Wohnprojekts! So informieren Sie regelmäßig, unkompliziert und schnell über Neuigkeiten. Durch die direkte Kommunikation schaffen Sie außerdem eine stärkere Bindung zwischen den Empfängern Ihres Newsletters und Ihrem Verein bzw. Projekt. 

Soziale Medien

Instagram? Facebook? TikTok? LinkedIn? Lassen Sie Social Media in Ihre Kommunikationsstrategie einfließen. So können Sie die Sichtbarkeit Ihres Wohnprojekts erhöhen, Themen veranschaulichen und direkt mit Ihren „Followern“ in Kontakt treten. Wichtig ist dabei: 

  • Die Persönlichkeitsrechte müssen gewahrt bleiben. Das ist in den sozialen Medien besonders wichtig. Lassen Sie sich hierzu am besten professionell beraten. 
  • Nicht jeder möchte sich oder seine inklusive WG in den sozialen Medien zeigen. Dies gilt es zu respektieren.
  • Egal für welche Plattform Sie sich entscheiden – bleiben Sie am Ball. Ein „eingeschlafener“ Account erweckt schnell den Eindruck, dass auch im Projekt keine Fortschritte stattfinden. 

Materialien

Gestalten Sie einen Flyer über Ihr Wohnprojekt, das ist praktisch und vielseitig. Die Leser sind nicht auf einen Internetzugang angewiesen und Sie können Flyer auf Veranstaltungen verteilen oder zum Mitnehmen auslegen. Hier ist es sinnvoll mit „Ihrem“ Grafiker zusammenzuarbeiten – also der Person, die auch das Corporate Design und das Logo entwickelt hat. Dann ist alles aus „einem Guss“. 

Pressearbeit

Aufmerksam machen, nachhaken und dabei nicht nerven - durch die Kombination dieser drei Eckpunkte entsteht gute Pressearbeit. Wir möchten Ihnen nützliche Elemente der Pressearbeit für Ihr Wohnprojekt vorstellen. Versuchen Sie, sich in die Journalisten hineinzuversetzen und fragen Sie sich: Was ist wirklich relevant?

Die Pressemitteilung 

Die wohl gängigste Form, Medienvertreter über Ihre Themen und Ereignisse zu informieren, ist die Pressemitteilung. Da Journalist:innen tagtäglich zahlreiche Pressemitteilungen erhalten, ist die Qualität wichtig.  

Aufbau einer Pressemitteilung:

  • informative, prägnante und verständliche Überschrift
  • Vorspann
  • Hauptteil 
  • Abbinder, in dem Sie die wichtigsten Informationen zum Projekt kurz zusammenfassen 
  • Ihre Kontaktinformationen

Um den Inhalt so strukturiert wie möglich zu formulieren, eignen sich folgende Fragen, um ein Gerüst für Ihre Pressemitteilung zu erstellen:

  • Wer hat etwas gemacht/will etwas machen?
  • Was ist passiert, was soll geschehen? Worüber soll berichtet werden?
  • Wann hat das Ereignis stattgefunden/findet es statt?
  • Wo ist es passiert/soll es stattfinden?
  • Wie lief/läuft es ab?
  • Warum wurde/wird das gemacht?
  • Woher stammt die Information?

Der Presseverteiler
Mit Ihrem Presseverteiler verwalten Sie Ihre Pressekontakte und verschicken Ihre Pressemitteilungen. Anfangs kostet es Zeit, die Kontakte in einer Tabelle zu sortieren; es zahlt sich hinterher allerdings aus. Wenn Sie noch keinen persönlichen Kontakt zu Journalist:innen haben, reicht es vorerst, die Adressen zu recherchieren. Halten Sie Ihren Verteiler immer aktuell!

Hier gilt: Qualität geht vor Quantität. Stimmen Sie Ihren Verteiler individuell auf Ihr Wohnprojekt ab, das steigert die Chancen einer Veröffentlichung.

Weitere Tipps: gehen Sie auf Presseanfragen schnell ein und suchen/halten Sie Kontakte in (Lokal-Redaktionen. Stellen Sie professionelles Fotomaterial zur Verfügung. Laden Sie Redakteure zur Baubegehung oder der WG-Eröffnung ein, bieten Sie Interviews, Pressekonferenzen und Pressegespräche an.

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