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Drei junge Frauen stehen vor einer Wand. Sie halten selbstgebastelte Schilder mit "Inklusion" und "Selbstbestimmung" in der Hand. An der Wand weitere Schlagworte wie "Ort des Zusammenlebens".
Drei junge Frauen stehen vor einer Wand. Sie halten selbstgebastelte Schilder mit "Inklusion" und "Selbstbestimmung" in der Hand. An der Wand weitere Schlagworte wie "Ort des Zusammenlebens".

Gründungsleitfaden

So finden Sie Wohnraum

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Ohne eine Wohnung oder ein Haus kann ein inklusives Wohnprojekt nicht realisiert werden. Doch wo und wie findet man Wohnraum? Wir unterscheiden zwischen dem sogenannten Bestand – also Wohnungen und Häusern, die bereits gebaut wurden – und Neubauten. Wie Sie geeigneten Wohnraum im Bestand finden, lesen Sie im folgenden Artikel.

Wohnen im "Bestand"

Vor allem in Großstädten ist es nicht leicht, eine passende Mietwohnung oder ein Haus zu finden. Noch schwerer scheint es, Vermieter davon zu überzeugen, dass sie sich für Menschen mit und ohne Behinderung als neue Mieter entscheiden. Aus Erfahrung wissen wir jedoch, dass es sich lohnt, nicht aufzugeben. Immer wieder gelingt es Initiativen, eine Wohnung im Bestand zu mieten.

Der Wohnungsmarkt, also das Angebot, spielt bei der Suche nach dem passenden Objekt eine wesentliche Rolle: Große Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern sind nur selten zu finden. Eine inklusive Wohngemeinschaft für neun Personen wird sich deshalb in einer Bestands-Wohnung nur schwer realisieren lassen. Denkbar sind Appartements für Einzelpersonen und kleine WGs für zwei bis vier Personen. Für größere Wohngemeinschaften kommen Einfamilienhäuser in Frage, die ggfs. etwas umgebaut werden müssen. 

Gut vorbereitet starten

Bevor Sie auf die Suche nach einer Wohnung oder einem Haus gehen, sollten Sie wissen, wer mit wem in der Wohnung oder dem Haus zusammenleben soll und möchte. Hier geht es zum einen um die Größe der Wohnung, aber auch darum, wie das Konzept des Zusammenlebens gedacht ist und welchen Bedarf an Unterstützung die Menschen mit Hilfebedarf haben. 

Machen Sie sich ausreichend Gedanken und recherchieren Sie, wie die benötigte Hilfe in der von Ihnen angedachten Wohnform geleistet werden kann. Oft muss dafür erst ein individueller Hilfeplan erstellt und ein Betreuungsanbieter gefunden werden. Zudem empfehlen wir, ein Basiskonzept mit allen Beteiligten zu erstellen und abzustimmen. Diese Vorbereitungen können einige Monate in Anspruch nehmen. Sie sind jedoch wesentlich für das Gelingen! 

Klären Sie mit allen Beteiligten die wichtigsten W-Fragen: 

  • Wo soll die Wohnung (am liebsten) sein, welche Stadtteile bzw. Regionen kämen auch in Frage?
  • Wer soll in der Wohnung mit wem zusammenleben?
  • Wie groß soll die Wohnung mindestens/maximal sein? Wie viele Zimmer und Badezimmer soll sie mindestens/maximal haben?
  • Muss sie barrierefrei oder rollstuhlgerecht sein?
  • Wie hoch darf die Miete pro Person maximal sein?
  • Wann kann der Einzug frühestens erfolgen?

Wie überzeuge ich Vermieter:innen?

Auf dem angespannten Wohnungsmarkt begehrter Großstädte erhalten Vermieter oft Hunderte von Anfragen auf ein Inserat. Wir haben aus der Praxis einige Tipps für Sie zusammengestellt, wie es dennoch gelingen kann, einen Mietvertrag für ein inklusives Haus oder eine inklusive WG zu erhalten: 

  • Persönliche Kontakte nutzen. Vielleicht kennt jemand jemanden, der etwas vermietet? 
  • Bekanntheit und Glaubwürdigkeit herstellen, zum Beispiel durch einen guten Presseartikel, eine ansehnliche Webseite oder renommierte Schirmherren
  • Wohnungsanbieter mit sozialem Hintergrund kontaktieren: die Kirchen vor Ort, städtische Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften 
  • In weniger begehrte Wohnlagen ausweichen, z.B. „raus aufs Land“ (falls es zum Konzept und den Wohnwünschen passt)

Wenn Sie noch während der Vorbereitungszeit eine gute Mietwohnung angeboten bekommen, kann es sich lohnen, den Mietvertrag trotzdem zu unterzeichnen und die Wohnung ggfs. ein paar Monate leer stehen zu lassen oder unterzuvermieten, statt sie abzusagen.  

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