Suche schließen

Suche

Zwei Mitbewohner:innen albern herum. Sie stehen im Bad, Rücken an Rücken, und halten Spraydosen mit Putzmittel
Zwei Mitbewohner:innen albern herum. Sie stehen im Bad, Rücken an Rücken, und halten Spraydosen mit Putzmittel

Tipps & Tricks

Tipps & Tricks für Ihre Suche

Um Ihnen die Suche zu erleichtern, geben wir Ihnen hier Hinweise an die Hand, wie Sie neue Mitbewohner:innen auswählen, wo Sie Ihr Gesuch verbreiten können und wie Sie ein gutes Inserat schreiben.

 

Wie wähle ich neue Mitbewohner:innen aus?

6 Schritte zum Erfolg

Ihr Auswahlprozess muss zu Ihnen und Ihrer Zielgruppe passen. Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, die Entscheidung über einen Neueinzug den Mitbewohner:innen zu überlassen, da die zwischenmenschliche Chemie ausschlaggebend für ein angenehmes Miteinander ist. Geben Sie darauf acht, dass alle Meinungen gehört werden.

Folgendes Vorgehen hat sich bei vielen inklusiven WGs bewährt:

  1. Erstellen Sie ein Inserat und verbreiten Sie es gezielt auf verschiedenen Kanälen. (Mehr dazu in den anderen Tipps)
  2. Führen Sie Telefonate mit allen Interessent:innen, die sie grundsätzlich ansprechend finden.
  3. Laden Sie 2-3 Bewerber:innen nacheinander für je ein Abendessen und eine Wohnungsführung zum Kennenlernen ein.
  4. Ihre Gruppe bestimmt einen Favoriten. Jeder hat eine Stimme und die Möglichkeit, ein Veto einzulegen, wenn man sich jemand überhaupt nicht als neue:n Mitbewohner:in vorstellen kann.
  5. Laden Sie Ihren Favoriten zum Probedienst oder zu einem Ausflug ein. Es ist wichtig, dass sich beide Seiten wohlfühlen.
  6. In manchen Fällen muss ein Trägerverein oder der Vermieter noch seine offizielle Zusage geben.

Wenn in Ihrer Region eher ein Mangel an Bewerber:innen herrscht, müssen Sie den Prozess womöglich abkürzen und schnell „zuschlagen“. Wir empfehlen in jeden Fall eine möglichst sorgfältige Auswahl unter Einbeziehung aller, da die Wechsel der Mitbewohner:innen einen bedeutsamen Einfluss auf das Zusammenleben haben.

„Beim ersten Treffen merke ich meist schon, ob sich der Bewerber für unser WG-Leben interessiert oder nur auf der Suche nach einem günstigen Zimmer ist.“

Kathrin Hettich

Langjährige WG-Leitung bei Gemeinsam Leben Lernen e.V.

Wo kann ich inserieren?

Eine Übersicht

Aus unseren Kooperationen ergeben sich mehrere Möglichkeiten für Sie. Wählen Sie die passende Variante für Ihr Anliegen oder streuen Sie Ihr Inserat gleich auf mehreren Portalen. Schicken Sie uns gerne Ihr Inserat an news@wohnsinn.org. Wir verbreiten es dann auf Facebook und in unserem Newsletter.

Wohnprojekte-Verzeichnis
icon/chevron-down-32

Unsere eigene Börse läuft in Kooperation mit dem Wohnprojekte-VZ der Stiftung Trias. Hier finden Sie insbesondere Einträge von gemeinschaftlichen Wohnprojekten und Anbietern der Behindertenhilfe. Außerdem ermöglicht unsere Börse Ihnen, Einzelpersonen, Projektgruppen, Projekte in Gründung, Immobilien und Termine (für Stammtische, Tage der offenen Tür etc.) einzutragen. 

Die Reichweite ist geringer als in den anderen Portalen, dafür ist die Börse auf die Anforderungen inklusiver Wohnprojekte zugeschnitten. Hier erreichen Sie zielgerichtet Interessierte und Organisationen, die sich explizit für inklusives Wohnen interessieren. Sie eignet sich dadurch nicht nur für die Mitbewohnersuche, sondern auch für die Suche nach Mitstreiter:innen für die Gründung eines inklusiven Wohnprojekts.

Auch die gängigen WG-Portale bieten mittlerweile Filtermöglichkeiten nach inklusiven WGs an. Bei unserem Partner wg-suche.de können Sie unter „weitere Filter“ Ihre Suche auf „Nur WGs für Menschen mit Behinderung“ einschränken. Das Portal wg-gesucht.de bietet ebenfalls die Möglichkeit nach „inklusive WG“ zu filtern. Sie finden die Funktion unter „WG-Art/en“. 
Beide Portale haben eine hohe Reichweite. Die Erfahrung ist allerdings, dass die Inserate nicht unbedingt unserem Verständnis von inklusiven Wohnformen entsprechen, auch wenn sie als solche markiert wurden. WG-Portale eignen sich gut für die Suche nach neuen Mitbewohner:innen ohne Behinderung.

Gezielte Verbreitung
icon/chevron-down-32

Überlegen Sie sich, wo sich Ihre potenziellen Mitbewohner:innen oder Mitgründer:innen aufhalten und informieren. Dort können Sie Interessierte gezielt auf Ihr Gesuch oder Angebot stoßen. Hier ein paar Tipps, wo es sich aus unserer Erfahrung lohnt, ein Inserat zu streuen:

  • Im eigenen privaten Umfeld
  • (Behinderten-) Sportvereine
  • Förderschulen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung
  • Offene Behindertenarbeit (Freizeittreffs, Reisegruppen…)
  • Relevante Selbsthilfezentren und -gruppen
  • Beratungsstellen, z.B. Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle (KoKoBe), Ergänzende Unabhängige Teilhabe-Beratungsstelle (EUTB), Wohnberatungen
  • Themennahe Veranstaltungen
  • Schwarze Bretter von Universitäten, Supermärkten etc.
  • Arzt-/Therapiepraxen
  • Regionalzeitung (Viele berichten auch gerne in einem Artikel über inklusive Projekte)
  • Internetportale und Online-Communities, z.B. enableme.de
  • Social Media (Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat, Tiktok, eBay Kleinanzeigen…)

Werfen Sie dazu auch einen Blick in unsere > Übersicht hilfreicher Anlaufstellen.

Wie schreibe ich ein gutes Inserat?

Eine Checkliste

Im Grundsatz gilt: So kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig. Stellen Sie das Besondere Ihres Projekts gut heraus, aber überfahren Sie Interessierte nicht mit zu vielen Details. Beim Lesen soll man Lust bekommen bei Ihnen einzuziehen, einen Eindruck von Ihnen bekommen und die wichtigsten Voraussetzungen für den Einzug erfahren. Mehr kann in weiteren Telefonaten oder Treffen erläutert werden.
Beachten Sie, dass Ihr Inserat öffentlich im Internet sichtbar ist. Klären Sie es deshalb mit allen Mitbewohner:innen und Beteiligten ab. Angaben über Behinderungen und Pflegebedarf sind sensibel und sollten nicht ohne Rücksprache veröffentlicht werden. Ebenso sollten Sie alle abgebildeten Personen auf Fotos vorher um ihr Einverständnis bitten.

Bilder

Attraktive Bilder sind für den ersten Eindruck zentral. Wir empfehlen als erstes Bild ein anschauliches und fröhliches Foto vom Zusammenleben oder der Gruppe. Dies steht bei inklusiven Projekten schließlich im Vordergrund. Auf den weiteren Bildern sollten die Räumlichkeiten wie das private Zimmer, Wohnzimmer, Küche und Bäder in möglichst sauberem und aufgeräumtem Zustand zu sehen sein. Achten Sie darauf, dass die Fotos authentisch und gut ausgeleuchtet sind.

Konzept und Zusammenleben

  • Wer wohnt bereits da? Stellt Euch kurz vor.
  • Was ist Euch im Alltag wichtig?
  • Wie wird die Assistenz geregelt (z.B. Wohnen für Mithilfe oder nicht)?
  • Was ist der aktuelle Status des Projekts? Neugründung, ein Zimmer frei…?

Anforderungen an die neuen Mitbewohner:innen

  • Wer wird gesucht? Personen mit oder ohne Behinderung? Wenn mit Behinderung, gibt es Ausschlüsse, z.B. aufgrund der Barrierefreiheit oder der möglichen Assistenz?
  • Was sind die Pflichten im Alltag? Werden Dienste im Haushalt oder in der Assistenz der behinderten Bewohner erwartet? 
  • Wie lange sollte die Person mindestens oder maximal dort wohnen? Ist ein zwischenzeitlicher Auszug (z.B. für ein Auslandssemester) möglich?
  • Welches Alter sollte die Person haben?
  • Wird ein bestimmtes Geschlecht gesucht? Warum?
  • Sind gewisse Deutschkenntnisse wichtig?
  • Gibt es sonstige Voraussetzungen (Studium, Einkommensgrenze, Führerschein…)?

Rahmendaten

  • Wohnraum
  • Lage
  • Miete, Nebenkosten etc.
  • Vermieter
  • Ausstattung
  • Barrierefreiheit

Weiterführende Informationen

Ein Link zur Webseite des Vereins schafft vertrauen.
Links zu Videos und Presseartikeln machen das Projekt anschaulich.