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Ein Mann meldet sich. Man sieht ihn von hinten in einer Seminar-Situation.
© Andi Weiland
Ein Mann meldet sich. Man sieht ihn von hinten in einer Seminar-Situation.
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FAQ

Häufige Fragen und Antworten

Im Folgenden beantworten wir Ihnen die häufigsten Fragen zu inklusivem Wohnen, unseren Angeboten sowie zu unserem Verein.

Zu inklusivem Wohnen

Was ist inklusives Wohnen?
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Inklusives Wohnen ist ein weites Feld und es gibt viele verschiedene Definitionen. Wir von WOHN:SINN verstehen unter inklusiven Wohnformen WGs, Hausgemeinschaften und Nachbarschaften, in denen behinderte Menschen selbstbestimmt und in aktiver Gemeinschaft mit anderen Menschen leben.

Wir möchten so der Fremdbestimmung, Ausgrenzung und Einsamkeit entgegenwirken, die viele Menschen mit Behinderungen in ihrem Alltag in anderen Wohnformen beklagen.

Damit orientieren wir uns an Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention, der Menschen mit Behinderung das Recht auf eine unabhängige Lebensführung und die Einbeziehung in die Gemeinschaft zuspricht.

Für wen ist inklusives Wohnen geeignet? Gibt es Grenzen?
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Wir sind überzeugt, dass es für jeden Menschen die richtige inklusive Wohnform gibt oder es zumindest möglich ist, sie zu erfinden. Gleichzeitig wird auch nicht jeder Mensch in jeder Wohnform glücklich. Im Sinne einer Personenzentrierung geht es uns zuallererst immer um die Wünsche und Bedürfnisse des jeweiligen Menschen, die sich über die Zeit ändern können. Aber auch das Umfeld muss miteinbezogen werden.

Lassen Sie uns auf ein paar Beispiele schauen:

  • Ein junger Mann zieht auf eigenen Wunsch in eine inklusive 9er WG. Er mag die anderen WG-Mitglieder sehr, aber der Trubel der größeren Gruppe belastet ihn zunehmend. Dies führt zu plötzlichen Wutanfällen und agrressiven Übergriffen gegen seine Mitbewohner:innen. Sie fühlen sich in der WG nicht mehr sicher und einige ziehen aus.
  • Durch einen Unfall ist eine Dame auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Das Gerät darf unter keinen Umständen ausfallen, ein Stromausfall wäre lebensbedrohlich. Ihr Wohnumfeld kann jedoch nicht mit einem Notstromaggregat ausgestattet werden.
  • Ein älterer Herr lebt in einem Hausprojekt. Er ist häufig verwirrt und hat den Drang, auf eigene Faust aus dem Haus zu gehen. Bei seinen Ausflügen ist es schon häufiger zu Unfällen und schweren Verletzungen gekommen. Die Angehörigen, die die rechtliche Betreuung innehaben, sind um ihn besorgt und möchten dieses Risiko nicht länger eingehen.
  • Eine junge Dame zieht in eine WG nach dem Modell "Wohnen gegen Mithilfe". Sie verpflichtet sich mit dem Einzug bestimmte Dienste zu erledigen. Sie ist durch ihr Studium jedoch so ausgelastet, dass sie sich überfordert fühlt und ihre Dienste vernachlässigt.
  • Eltern planen eine inklusive Wohngemeinschaft, in denen ihre Kinder zusammen mit anderen leben sollen. Eine Immobilie wurde gefunden, sie ist jedoch nicht rollstuhlgerecht. Auch eine Nachtwache soll es nicht geben, sondern nur eine Bereitschaft. Diese Wohngemeinschaft wird für Menschen mit komplexen Behinderungen nicht geeignet sein.

Diese Beispiele sollen zeigen, dass jede inklusive Wohnform individuelle Grenzen hat. Sie liegen in den Bedürfnissen der Betroffenen, der Mitbewohner:innen, der räumlichen und technischen Ausstattung und in den Bedürfnissen der Angehörigen und rechtlichen Betreuung. Dennoch möchten wir Ihnen die Grundeinstellung nahelegen, dass auch ein Scheitern eine wertvolle Erfahrung sein kann. Gerade Menschen mit Behinderungen werden durch gutgemeintes Schutzdenken oft wertvolle Lebenserfahrungen verwehrt.

Zu unseren Angeboten

Kann ich bei WOHN:SINN einziehen?
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Leider nein. Wir von WOHN:SINN haben keine eigenen Wohnungen und Wohnprojekte. Unser Verein konzentriert sich darauf, Projektgruppen und Organisationen dabei zu unterstützen, eigene inklusive Wohnprojekte zu gründen und zu betreiben.

In unserer Übersichtskarte können Sie jedoch nach inklusiven Wohnprojekten suchen. Ob dort gerade ein Zimmer frei ist, fragen Sie am besten direkt bei den Wohnprojekten und Vereinen nach. Uns liegen darüber leider keine Informationen vor.

> Wohnprojekte-Karte

Was passiert, wenn ich in das Kontaktformular schreibe?
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Unser Kontaktformular wird von Gabi Weiß in unserem Koordinationsbüro betreut. Sie stellt sicher, dass Ihre Anfrage umgehend den richtigen Ansprechpartner erreicht und schickt Ihnen gegebenenfalls Terminvorschläge für eine Erstberatung.

Wir bitten um Verständnis, dass wir Einzelanfragen nach Wohnungen oder freien Zimmern nicht beantworten. Für die Suche nach einer inklusiven Wohnmöglichkeit nutzen Sie bitte unsere > Übersichtskarte.

Für wen sind die Angebote von WOHN:SINN gedacht?
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Die meisten unserer Veranstaltungen und Online-Formate sind offen für alle Interessierte. Viele verschiedene Menschen finden den Weg zu uns. Zum Beispiel:

  • Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen,
  • Mitarbeiter:innen der Behindertenhilfe,
  • Mitglieder von Baugemeinschaften und Wohnprojekten,
  • Mitarbeiter:innen von Wohnungsbaugesellschaften,
  • Behindertenbeauftragte und Politiker:innen,
  • Mitarbeiter:innen von Beratungsstellen,
  • Studierende,
  • Forscher:innen,
  • Mitarbeiter:innen von öffentlichen Verwaltungen und Kostenträgern,
  • Architekt:innen und Ingeneur:innen,
  • Vertreter:innen von Stiftungen,
  • und viele mehr.

In der Ausschreibung des jeweiligen Angebots wird meist auf die genaue Zielgruppe hingewiesen.

Einige Angebote sind nur für Mitglieder gedacht. Oft ist ein "Schnuppertermin" auch ohne Mitgliedschaft möglich.

Unsere Beratung ist beschränkt auf Projektgruppen und Organisationen, die bereits aktiv mit der Planung oder Umsetzung eines Wohnprojekts beschäftigt sind. Eine Beratung für interessierte Einzelpersonen können wir leider nicht leisten. Zu diesem Zweck bilden wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beratungsstellen (z.B. EUTBs) fort, die Sie im Anschluss kompetent beraten können.

Ich möchte eine inklusive Wohnform gründen. Welche Unterstützung kann ich bei WOHN:SINN bekommen?
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Gerne unterstützen wir Sie mit unserem bunten Angebot aus individueller Beratung, Informationsveranstaltungen, Regionaltreffen und umfassenden Informationen. Mehr dazu finden Sie auf folgenden Seiten:

> Best Practice Beispiele
> Infoveranstaltung
> Regionaltreffen
> Bibliothek
> Beratung & Begleitung

Aktuell entwickeln wir außerdem einen > Gründungsleitfaden, der im Sommer 2022 erscheinen soll.

Was kosten die Angebote von WOHN:SINN?
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Viele unserer Angebote sind durch die Aktion Mensch Stiftung sowie weitere Förderer finanziert und dadurch kostenfrei. Dazu zählen beispielsweise unsere Infoveranstaltung, die Regionalstreffen und andere themenspezifische Veranstaltungen.

Andere Veranstaltungen sind durch unsere Mitgliedsbeiträge finanziert, zum Beispiel unsere Kollegiale Beratung für Fachkräfte und der Zirkel für Führungskräfte. Diese Angebote sind kostenfrei, aber eine Mitgliedschaft ist Voraussetzung.

Über das geförderte Projekt können wir außerdem Privatgruppen und gemeinnützigen Organisationen kostenfreie Beratungen anbieten. Der Zeitumfang der kostenfreien Beratung beträgt maximal 10 Stunden pro Jahr und Projekt. Je nach Auslastung der Regionalstelle kann dieser Zeitrahmen auch geringer sein.

Für Beratungsanfragen, die über die Kapazität des geförderten Projekts hinausgehen oder nicht den Kriterien entsprechen (z.B. Anfragen gewerblicher Unternehmen), erstellen wir gerne ein individuelles Angebot auf Honorarbasis.

Warum berät WOHN:SINN keine Einzelpersonen?
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Die Mitarbeiter:innen unserer vier Regionalstellen haben nur kleine Stundenkapazitäten, die über Stiftungen und Förderungen finanziert werden. Zudem haben sie keinen genauen Einblick in die Situation bei Ihnen vor Ort. Wir bieten deshalb keine Beratung von Einzelpersonen an, sondern kooperieren mit den Beratungsstellen vor Ort.

Was ist der Unterschied zwischen der Beratung von WOHN:SINN und der Beratung von EUTBs?
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Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatungsstellen (EUTBs) richten sich an Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen. Wir von WOHN:SINN beraten Projektgruppen sowie Organisationen der Behindertenhilfe und Wohnwirtschaft, die ein inklusives Wohnprojekt gründen oder betreiben.

Finden die Veranstaltungen von WOHN:SINN online oder vor Ort statt?
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Derzeit finden (fast) alle unsere Veranstaltungen online statt. Auch in Zukunft werden zentrale Angebote, wie die monatliche Infoveranstaltung, weiterhin online angeboten. Regionale Veranstaltung und Fortbildungen sollen (auch) wieder in Präsenz stattfinden. Ganz besonders freuen wir uns schon auf das erste Mitgliederwochenende nach der Pandemie.

Wer kann sich in die Übersichtskarte eintragen?
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In unsere Karte können sich Einzelpersonen und Familien, Projektgruppen, Wohnprojekte in Gründung, bestehende Wohnprojekte, Anbieter von geeigneten Immobilien und Grundstücken sowie Anbieter der Behindertenhilfe eintragen. Wir nehmen keine Prüfung vor der Veröffentlichung der Profile vor.

Mehr Informationen finden Sie unter: > Eintrag erstellen

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Feedback zur Barrierefreiheit der Angebote von WOHN:SINN geben möchte?
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Wenden Sie sich dazu bitte an Gabi Weiß über das Kontaktformular oder telefonisch zu ihren Sprechzeiten. > Kontakt

Bietet WOHN:SINN auch Beratung für gewerbliche Unternehmen an?
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Gerne stellen wir auch gewerblichen Unternehmen unsere Beratungsleistungen zur Verfügung. Da diese nicht aus Fördermitteln finanziert werden dürfen, unterbreiten wir Ihnen ein individuelles Angebot auf Honorarbasis. Ein erstes Gespräch zur Erörterung Ihres Beratungsbedarfs bieten wir Ihnen gerne kostenfrei an.

Wir freuen uns über Ihre Anfrage: > Kontakt

Zu WOHN:SINN allgemein

Wie ist WOHN:SINN entstanden?
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Der Anstoß für unseren Verein war ein Projekt unseres jetztigen Geschäftsführers Tobias Polsfuß. Viele Jahre lebte er selbst in einer inklusiven Wohngemeinschaft. Im Sommer 2016 packte er seinen Rucksack und besuchte einige andere inklusive Wohnprojekte. Die vielen Eindrücke und spannenden Konzepte veröffentlichte er auf der Webseite "WOHN:SINN". Aus den neugeknüpften Bekanntschaften entstand schließlich unser Verein "WOHN:SINN - Bündnis für inklusives Wohnen".

Eine kurze Historie unserer bisherigen Meilensteine finden Sie unter: > Unser Verein

Wie finanziert sich WOHN:SINN?
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Die Basis für unsere ideelle Arbeit sind die Beiträge unserer Mitglieder und Spender:innen.

Hauptförderer unseres Vereins ist seit 2020 die Aktion Mensch Stiftung im Rahmen des Projekts "Inklusiv wohnen - selbstbestimmt zusammenleben". Weitere Förderer des Projekts sind Joachim Schoss, die Kaempgen Stiftung und die Dr. Franz Stüsser Stiftung.

Auch außerhalb des Projekts untersützen uns Förderer wie die GWM Wohnungsgesellschaft München und die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt.

Unsere Regionalstellen bieten zudem kostenpflichtige Beratungen, Workshops und Fortbildung an.

Welche Vorteile habe ich als Mitglied?
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Als Mitglied erhalten Sie...

  • ein Stimmrecht auf unseren Mitgliederversammlungen,
  • Zugang zu geschützten Materialien in unserer Online-Biblothek,
  • die Möglichkeit an unserer kollegialen Beratung und unserem Führungskräfte-Zirkel teilzunehmen,
  • unseren internen Newsletter,
  • eine Einladung zu unserem jährlichen Mitgliederwochenende,
  • die Möglichkeit, Ihre Anliegen über unsere Social-Media-Kanäle und unseren Newsletter zu streuen
  • und vieles mehr!

Weitere Informationen finden Sie hier: > Mitglied werden

Wie kann ich an WOHN:SINN spenden?
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Der einfachste Weg ist über unser Online-Formular. Dort können Sie Ihre Spende über alle gängigen Zahlungsmittel tätigen. Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung und Sie können die Spende mit einer schönen Urkunde an jemanden verschenken. > Zum Spenden-Formular

Wie kann ich bei WOHN:SINN Mitglied werden?
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Für eine Mitgliedschaft in unserem Verein, füllen Sie bitte unser Antragsformular aus. Darin bekennen Sie sich zu unseren Zielen und verpflichten sich zur solidarischen Zusammenarbeit sowie zur Zahlung des jährlichen Mitgliedsbeitrags.

Mehr Informationen finden Sie unter > Mitglied werden.

Wieso benutzt WOHN:SINN den Begriff "geistige Behinderung"?
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Wir sind uns bewusst, dass der Begriff "geistige Behinderung" - zurecht - umstritten ist. Die Selbstvertretungsorganisation Mensch Zuerst empfiehlt die Alternative "Menschen mit Lernschwierigkeiten". Deshalb haben wir in den letzten Jahren viele Menschen dazu befragt, wie sie genannt werden möchten. Unter anderem haben wir auf unserem Mitgliederwochenende 2019 einen Workshop dazu gemacht.

Alle waren sich einig: Wo möglich, sollte man auf pauschale Bezeichnungen verzichten und die Person einfach beim Namen nennen. Zum Wort "behindert" stehen viele unterschiedlich. Manche sagen, sie sind behindert und es ist okay so genannt zu werden. Andere fühlen sich beleidigt oder schämen sich dafür, behindert zu sein. Den Begriff "Menschen mit Lernschwierigkeiten" finden manche gut, weil er nicht ausdrückt, dass ihr Geist behindert sei. Andere finden ihn schlecht, weil er betont, dass sie Schwierigkeiten haben. Manche Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf und ihre Angehörigen haben Angst, bei "Menschen mit Lernschwierigkeiten" vergessen zu werden. Der Begriff klingt für sie nach einer Lernbehinderung wie einer Lese-Rechtschreibschwäche.

Wir haben in unserem Verein entschieden, dass wir erstmal den Begriff "geistige Behinderung" weiter verwenden. Meistens nutzen wir ihn in Anführungszeichen oder als "sogenannt" gekennzeichnet. Wir hoffen, dass es bald einen besseren Begriff gibt oder es keinen mehr braucht. Wir möchten damit niemanden verletzen oder bevormunden.